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Wie lief's im Examen, Max?

Nach einer kurzen Pause findet ihr heute mal wieder ein Interview im Basiskarten-Blog. Diesmal mit Max, der euch berichtet, wie es ihm gelungen ist, sein Studium so erfolgreich abzuschließen. Nochmal ganz herzlichen Glückwunsch dazu und euch viel Freude beim Lesen!

 

Hallo, Max! Wie ist es gelaufen?

 

Überraschend gut! Nach dem schriftlichen Examen war ich suuuper verunsichert. Kurz vor Verkündung der Ergebnisse, glaubte ich noch, dass ich durchgefallen sei.

 

Am Ende war es ein VB im Staatsteil und ein (niedriges) sehr gut im Universitätsteil. Insgesamt 10,91 Punkte.



In welchem Semester bist du ins Examen gegangen? Wie lang war deine Examensvorbereitung insgesamt?

 

Ich bin nach 10 Semestern ins Examen gegangen.

 

Im 8. Semester habe ich mit der Examensvorbereitung sehr langsam begonnen. Ursprünglich wollte ich nach dem 9. Semester mein Examen schreiben. Als aber der Termin für die Anmeldung kam, fühlte ich mich noch nicht bereit und nahm mir nochmal ein Semester.



Wie hast du dich vorbereitet? Hast du ein Rep besucht? Mit welchen Mitteln hast du gelernt?

 

Ich besuchte ab dem 8. Semester ein kommerzielles Rep. Das war zwar nicht schlecht, jedoch war ich mit der Stoffmenge schnell überfordert. Wir erhielten knapp 12.000 Karteikarten von unserem Repetitor. Da sieht man schnell den Wald vor lauter Bäumen nicht.

 

Ich versuchte dann erst die ganzen Karteikarten des Reps für Anki zu digitalisieren. Als ich merkte, dass mir das zeitlich nicht mehr ausreicht, kaufte ich deine Karteikarten zum Strafrecht und war sofort überzeugt.

 

Ich kaufte mir die restlichen Decks und ergänzte nur noch vereinzelt mit den Karteikarten aus dem Rep und Problemen aus dem Klausurenkurs.

Am Ende waren die meistbenutzen Unterlagen:

·         Basiskarten

·         Klausuren aus dem Klausurenkurs

·         Degenhardt, Fälle zum Staatsrecht II

·         Heinrich, 40 Fälle zum Zivilrecht

·         Diverse andere Fallbücher



Was zeichnet aus deiner Sicht gute Karteikarten aus?

 

Gute Karteikarten sind kurz und prägnant.

Mein Tipp für das Erstellen eigener Karteikarten ist nicht zu viele Argumente für oder gegen eine Ansicht einzufügen. Sinnvoller ist es bei der Begründung ein oder zwei Argumente, welche sich aus dem Gesetz herleiten lassen, zu verwenden.

 

(Gerade deine Karteikarten zum Arbeitsrecht und Immobiliarsachenrecht finde ich wirklich sehr gut gemacht!)


Wie sah ein typischer Tag in der Examensvorbereitung für dich aus? Wie viele Tage hast du pro Woche gearbeitet?

 

Morgens habe ich eine Tasse Kaffee getrunken und meine Wiederholungen bei Anki gemacht.

 

Danach kam es auf den Tag an. Dienstags und Donnerstags schrieb ich Klausuren an der Uni und im Rep. Ansonsten löste ich Fälle schematisch durch.


Wie viele Übungsklausuren hast du geschrieben?


74

 

Die ersten 30 Klausuren noch mit jeder Menge Hilfsmitteln – gegen Ende dann unter Realbedingungen.


Gibt es sonst noch Tipps, von denen du besonders profitiert hast und die du weitergeben möchtest?

 

1.    Egal wie, schreibt einfach Klausuren. Eine Klausur mit Hilfsmitteln ist immer noch lehrreicher als keine Klausur.

Dabei wird man enorm mit seinen eigenen Wissenslücken konfrontiert. Dies ist zwar unangenehm, aber dennoch notwendig. Schließlich muss man auch im Staatsexamen Klausuren schreiben und nicht einfach Karteikarten reproduzieren.

Gerade der Durchschnittsstudent profitiert davon enorm! Dazu verweise ich auch, auf eine der wenigen Studien zur Examensvorbereitung, welche zu dem Ergebnis, dass sich (häufig) die Examensnote proportional zur Zahl der geschriebenen Probeklausuren verhält.

Gerade Spitzenjuristen haben in der Regel auch weit überdurchschnittlich viele Probeklausuren geschrieben, wie beispielsweise die beste Absolventin in der Geschichte Bayerns.

Von den Noten sollte man sich auch nicht abschrecken lassen. Im Examen war mein Schnitt in den Klausuren 1,5 Punkte über dem Schnitt in den Probeklausuren.

2.    Basiskarten! Viele Fragestellungen oder Probleme werden allein durch Klausuren zu selten wiederholt. Deshalb ergänzen sich meiner Meinung nach die Basiskarten (für die Basics – haha) und Klausuren (für die exotischeren Probleme) ideal.

 

 

Gibt es etwas, das du im Nachhinein anders machen würdest? Worauf kam es aus deiner Sicht letztlich besonders im Examen an?

 

Ich würde noch mehr Zeit in die Basics investieren. Außerdem würde ich nie wieder Streitstände bzw. deren Positionen auswendig lernen.

 

Viel hilfreicher ist es zu lernen, wie man sich einen Streit aus dem Gesetz selbst herleiten kann (also durch den Wortlaut, die Systematik, etc.). Kann man einmal einen Streit selbst herleiten, vergisst man das auch nicht wieder so schnell.

Außerdem wird es in der Klausur enorm honoriert, wenn man selbst die Probleme herleiten kann.

 

 

Was steht als nächstes an und wird Anki dabei auch eine Rolle spielen?

Im März habe ich das Luxusproblem und darf noch einen Verbesserungsversuch für das erste Staatsexamen schreiben.

 

Danach steht vermutlich eine Promotion und Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an. Dabei und im Ref wird mich Anki selbstverständlich auch begleiten.

 


Max, vielen Dank für das Interview!

 

 

 

👉 Tipp: Hier geht's weiter zu meinem letzten Interview mit Tom. Allgemeines Feedback zu den Basiskarten findest du hier.

 

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